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Um die 100 Destillerien sind in Schottland in Betrieb. Die Anzahl schwankt ein wenig, da ab und an Brennereien stillgelegt oder geschlossen werden. Allerdings werden gerade in den vergangenen Jahren vermehrt Betriebe neu eröffnet und es gibt sogar den einen oder anderen Neubau.

Schottland wird dabei grob in 5 bzw. 6 (Campbeltown) Whiskyregionen unterteilt, die alle ihre charakteristischen Merkmale bezüglich des Geschmackes der dort hergestellten Produkte haben:

  • Islay (neueste und neunte Distellerie auf Islay ist die Ardnahoe Distillery - Lochindaal oder Port Charlotte wurde bis heute noch nicht wiedereröffnet) - Die Single Malts der Whisky-Insel Islay sind legendär und werden vor allem wegen ihrer charakteristischen rauchigen und torfigen Aromen geschätzt. Einige Whiskys haben regelrecht medizinische Geschmacksnoten. Jede der acht (2018) aktiven Brennereien verfolgt dabei ihren ganz eigenen Stil – sogar die Torfnote unterscheidet sich von Marke zu Marke deutlich.
  • Speyside - Die Single Malts aus der Speyside sind grundsätzlich eher süsse, fruchtige und florale Whiskys mit einer mehr oder weniger starken Honignote
  • Highlands - Die Highlands sind das gröste der "Whiskyuntergebiete". Oft werden die Highlands jedoch gar nicht als zusammenhängendes Gebiet begriffen, sondern vielmehr als Sammelbegriff für vier weitere kleinere Untergebiete. Viele Highland-Whiskys werden wenig bis gar nicht getorft, sie sind daher milder, nichts desto weniger komplex und aromatisch.
  • Islands - Im Charakter sind viele Insel-Malts torfiger, rauchiger und salziger als die Whiskys vom "Festland". Der oft extrem torfige "Charm", der sowohl von der Darre über Torffeuer als auch vom torfigen Wasser kommt, welches man auf den Inseln findet, begeistert Inselliebhaber, schreckt Neueinsteiger aber oft ab.
  • Lowlands - Das Gebiet von der schottischen Grenze bis zur Linie Edinburgh-Glasgow. Die Single Malt Whisky aus den Lowlands sind mit dem irischen Whisky verwand, werden wie dieser auch teils dreifach destilliert. Durch die dreifache Destillation und den Verzicht auf Torf beim Darren der Gerste wird der Whisky heller und sanfter. Im restlichen Schottland ist eine zweifache Destillation üblich, die für dunklere und geschmacklich stärkere Whiskys sorgt.
  • Campbeltown - Campbeltown ist die Hauptstadt der Halbinsel Kintyre. Mehr als 2 Stunden benötigt man mit dem Wagen, bis man die abgelegene Halbinsel zwischen der Insel Islay und dem Festland erreicht. Doch der Weg ist nicht umsonst. Von Tabert aus legen die Fähren in Richtung Islay ab. Wenn Sie auf dem Weg nach Islay sind, so sollten Sie unbedingt einen Abstecher nach Campbeltown machen und dort die Brennerei Springbank (hier erfahren Sie noch richtige Handarbeit) oder Glen Scotia besuchen. Springbank hat den alten Namen Longrow wiederbelebt und stellt unter dieser Marke einen extrem rauchigen, aromatischen Whisky her.

An einigen Stellen kann man noch weitere Unterteilungen vornehmen, wie beispielsweise für die Highlands, wo man die nördliche, die östliche, die westliche und die zentrale Region unterscheidet. Auch bei den Islands gibt es geschmackliche Unterschiede von Insel zu Insel, so dass auch hier eine genauere Angabe sinnvoll sein kann.

WAS IST EIN STR – CASK?

In der Welt der Whisky-Reifung stösst der interessierte Etikettenleser des öfteren auf geheimnisvolle Angaben der verwendeten Fässer. Für das Finishing erscheint hin und wieder die Abkürzung „STR“. Was ist das Besondere an diesen STR-Fässern?

Das "Rasierte" Fass - STR
S steht für Shaved
T für Toated und
R für Re-Charred (Neu verkohlt)

1. SHAVE
Ein gebrauchtes Weinfass wird für die Whiskyreifung aufbereitet. Zuerst werden Decke und Boden entfernt. Anschliessend wird von der Innenseite der Holzfässer die mit Wein stark gesättigte Oberflächenschicht ausgeschabt. Das Ziel des Entfernens dieser kräftigen Weinschicht ist eine Fassinnenseite mit einer Aromen-Kombination von leichten Wein-Nuancen und Virgin Oak, also frischem Eichenholz.

2. TOAST
Diese neu freigelegte Oberfläche des Fassinneren wird nun mittels Verbrennung von Eichenchips aus alten Whiskyfässern kurz aber stark erhitzt. Dabei karamellisiert der im Fass-Holz enthaltende Zucker und das Vanillin. Entsprechend würzige und süsse Karamell- und Vanillearomen werden freigesetzt.

3. RE-CHARR
Abschliessend wird die Fassinnenseite noch einmal ausgebrannt um möglichst viele Aromen freizusetzen und zugleich unerwünschte Geschmacksträger wie herbe Tannine, Lignin und Zellulosen zu eliminieren.
Das Ergebnis ist ein Fass, das für den zukünftigen Whisky eine Kombiwirkung aus frischem Virgin Oak und First-Fill-Weinfass bietet. Wie in neuen Weisseichenfässern reift der Whisky schneller als in gebrauchten Fässern, erhält jedoch trotzdem fruchtige Weinnoten aus der Vorbelegung.